Verlege- & Pflegeanleitung für 2-Schicht Parkett
1. Vor der Verlegung
Bitte vor Arbeitsbeginn unsere Verlege Anleitung sorgfältig durchlesen!
Der Raum, in dem verlegt wird, muss genügend ausgetrocknet sein, d.h. bei Neubau mind. 4 Wochen lang gut durchlüften und – heizen. Als geeignetes Raumklima für die Verlegung sind ca. 18 – 22° C Lufttemperatur bei ca. 45 – 65 % rel. Luftfeuchte sowie eine Unterbodenflächentemperatur von mindestens 15° C bis ca. 18° C einzuhalten. Siehe hierzu auch die Vorgaben der Klebstoffhersteller (Hilfsmittel-Hersteller, Klebstoff, Spachtelmassen, etc.).
Die Originalverpackung darf erst unmittelbar vor der Verlegung geöffnet werden, wobei Reststäbe bei längerer Verlege Unterbrechung wieder in Folie einzuschließen sind. Es empfiehlt sich, mehrere Pakete gleichzeitig zu öffnen und die Stäbe nach Farbe und Struktur zu mischen, um ein gleichmäßiges Gesamtbild zu erzielen.
Die Parkett-Elemente sind hierbei auf Beschädigung und Fehler sowie Farb- und Strukturabweichungen zu prüfen, da verlegte Elemente nicht mehr reklamiert werden können. Die Lagerung originalverpackter Ware sollte ebenfalls nur bei geeigneten Raumklimabedingungen, siehe zuvor genannte Werte, erfolgen. Dies ist besonders bei Lagerung in Neubauten zu beachten.
2. Unterboden
Der Unterboden ist vor der Verlegung gemäß VOB DIN 18356 „Parkettarbeiten“ zu prüfen. Er muss ausreichend eben, druck- und zugfest, riss frei, sauber und trocken sein.
Bei Einhaltung dieser Grundsätze gelten folgende Unterböden als geeignet: Estriche (Zement, Anhydrit), Gussasphalt, Verlege Spanplatten. Der Unterboden muss auf Feuchtigkeit mit einem CM-Messgerät überprüft werden, wobei folgende Grenzfeuchtigkeitswerte einzuhalten sind.
Zementestrich: max. 2,0 CM-%
bei Fußbodenheizung max. 1,8 CM-%
Anhydrit Estrich: max. 0,5 CM-%
bei Fußbodenheizung max. 0,3 CM-%
Neben der Feuchtigkeitsprüfung ist eine Ebenheitsprüfung gemäß DIN 18356 unter 3. Ausführung 3.1.1 erforderlich. Hinsichtlich Ebenheit des Untergrundes gelten für unser Zweischichtparkett die Vorgaben der DIN 18202, Tabelle 3 Ebenheitstoleranzen, Zeile 4 / erhöhte Anforderungen (wie z.B. max. 3 mm auf 1 Meter). Abweichungen von den zuvor genannten Vorgaben der DIN 18202, (Tabelle 3, Zeile 4) müssen mit geeigneter Spachtel-, Ausgleichs- oder Nivelliermasse nach Herstellervorgaben ausgeglichen werden. Ausreichende Trockenzeiten sind zu berücksichtigen. Siehe hierzu auch das BEB Merkblatt „Beurteilung und Vorbereitung von Unterböden“ Stand Feb. / 2002.
3. Verlegung auf Fußbodenheizung
Der Zement-/Anhydritheizestrich muss vor Beginn der Verlegearbeiten ausreichend trocken sein. Es ist unabdingbare Voraussetzung für die Verlegearbeit, die völlige Belegereife durch das Beheizen der Fußbodenkonstruktion nach den Vorgaben der Schnittstellenkoordination bei beheizten Fußbodenkonstruktionen durchzuführen. Entsprechende Aufheiz- und Belegereifheizprotokolle sind vom Heizungsbauer zu erstellen und auszuhändigen. Nach Abschluss der Heizmaßnahmen und Aushändigung der Auf- und Belegereifheizprotokolle ist der Estrich im unteren Drittel an den hierfür ausgewiesenen / markierten Messstellen mittels CM-Messgerät zu messen. Werden hierbei die zulässigen Grenzwerte überschritten, ist das Belegereifheizen erneut durchzuführen. Ein erneutes Aufheizen ist auch dann erforderlich, wenn die Beendigung der letzten Belegereifheizmaßnahme länger als 7 Tage vor Verlegebeginn zurückliegt.
WICHTIG: Bestehen Sie auf ein vollständiges, unterschriebenes Aufheizprotokoll, da keine Gewährleistung für Schäden übernommen wird, die auf Nichteinhaltung dieser Maßnahmen zurückzuführen sind!
Die Belegereife ist gegeben bei max. 0,3 CM-% bei Anhydrit Estrich bzw. max. 1,8 CM-% bei Zementestrich. Der Parkettboden ist bei einer Estrichoberflächentemperatur von 18 – 22° C bei 45 – 65% rel. Luftfeuchte vollflächig zu verkleben. Nach Fertigstellung der Verlegung sind diese Klimawerte mind. 7 Tage zu gewährleisten. Die Oberflächentemperatur des verlegten Parkettbodens darf dann an keiner Stelle 28° C überschreiten. Die Heizleistung der Anlage ist diesbezüglich vom Heizungsfachmann entsprechend einzustellen.
4. Raumklima
Besonders zu beachten ist die Einhaltung eines zweckmäßigen Raumklimas mit einer relativen Luftfeuchte zwischen 45 – 65% und einer Raumtemperatur von ca. 18 – 22° C.
Bei größeren Abweichungen von zuvor genannten Werten, während und nach der Verlegung, kann es zu Fugen- und Rissbildung kommen, sowie Verformung und / oder Decklamellenablösung, Überzahnung und bei nachträglicher Versiegelung zu Blasenbildung etc. Zur Werterhaltung des Parketts ist auf ein gesundes Raumklima von ca. 18 – 22° C bei ca. 45 – 65% rel. Luftfeuchte zu achten, welches auch wesentlich zum Wohlbefinden der Bewohner / Nutzer beiträgt. Bei Heizestrich ist unbedingt darauf zu achten, das mehrere Heizkreise in einem Raum temperaturmäßig gesteuert werden.
5. Besonders zu beachten: Dehnfugen
Da Holzfußböden aufgrund der natürlichen Beschaffenheit des Holzes je nach Luftfeuchtigkeit quellen und schwinden können, müssen Randabstände eingehalten werden, die zwischen 10 – 15 mm liegen, je nach Raumgröße; Berechnung in m x 1,5 = xx mm Randabstand, jedoch min. 10 mm. Diese werden an allen Wänden, Übergängen zu anderen Fußböden, Türschwellen und Zargen, Anschlüsse an Rohre, Säulen und Steinplatten, vor Öfen usw. mit Hilfe von Sockelleisten, Übergangsschienen oder mit dauerelastischen Materialien verdeckt. Sollten im Unterboden bauseitig Dehnfugen vorhanden sein, sind diese entsprechend beim Parkettboden einzuarbeiten.
6. Verklebung
Das 2-Schicht Parkett muss vollflächig verklebt werden. Als Parkettkleber empfehlen wir 1K-PU-, Kunstharz- oder Dispersionsklebstoff. Die Verarbeitungsvorschriften des Klebstoffherstellers sind hierbei genau einzuhalten. Bei der Vorbereitung des Untergrundes (Vorstrich, Spachtelung und Klebeauftrag) sind die Angaben des Herstellers genau zu beachten. Vorstrich ist insbesondere erforderlich bei Fußbodenheizung, stark saugenden Zementestrichen, wundgelaufenen Estrichen und Anhydrit Estrichen (Trockenzeiten lt. Hersteller beachten). Mittels Zahnspachtel wird der Kleber (nach Herstellerangaben dosiert) vollflächig aufgetragen, wobei nur so viel Kleber aufgetragen wird, wie innerhalb der offenen Zeit (lt. Herstellerangaben) verlegt werden kann. Klebermenge richtet sich nach der Saugfähigkeit des Unterbodens (Herstellerangaben beachten).
7. Werkzeug
Feinzahnige Säge, Hammer, Spezialparketthammer, überlappender Schlagklotz, Zugeisen, Abstandskeile, Winkel, Zahnspachtel, Richtlatte oder Richtschnur
8. Verlegung
- Mit der Nut zur Wand wird zwei Reihen von der Wand weg – (15 cm = 2 Stäbe + 1 cm Wandabstand) mittels Richtlatte gerade ausgerichtet – mit der Verlegung begonnen. Nut und Feder werden dabei nicht verleimt.
- Letzten Stab der Reihe unter Berücksichtigung der Dehnungsfuge kappen, einfügen und mit Keilen sichern; mit Reststück nächste Reihe beginnen.
- Die Stäbe der folgenden Reihe werden von Hand – besser mit Spezialparketthammer oder Schlagklotz und Hammer – in Nut und Feder zusammengefügt.
- Elemente der letzten Reihe werden eingemessen und durch Sägen in der Breite angepasst. Dehnfugenabstand beachten.
- Zum Schluss werden die beiden bei Verlege beginn ausgesparten Reihen eingelegt und mit Abstandskeilen gesichert.
- Türzargen werden vor der Verlegung gekürzt, so dass der Boden darunter verlegt werden kann. Nach Trocknung des Klebers (siehe Herstellerangaben) Holzkeile entfernen und Dehnungsfugen entsprechend abdecken (Sockelleisten, Übergangsschiene, ...).
9. Verlegung Fischgrät
- Mit der Nut zur Wand wird zwei Reihen von der Wand weg – (15 cm = 2 Stäbe + 1 cm Wandabstand) mittels Richtlatte gerade ausgerichtet – mit der Verlegung begonnen. Nut und Feder werden dabei nicht verleimt.
- Letzten Stab der Reihe unter Berücksichtigung der Dehnungsfuge kappen, einfügen und mit Keilen sichern; mit Reststück nächste Reihe beginnen.
- Die Stäbe der folgenden Reihe werden von Hand – besser mit Spezialparketthammer oder Schlagklotz und Hammer – in Nut und Feder zusammengefügt.
- Elemente der letzten Reihe werden eingemessen und durch Sägen in der Breite angepasst. Dehnfugenabstand beachten.
- Zum Schluss werden die beiden bei Verlege beginn ausgesparten Reihen eingelegt und mit Abstandskeilen gesichert.
- Türzargen werden vor der Verlegung gekürzt, so dass der Boden darunter verlegt werden kann. Nach Trocknung des Klebers (siehe Herstellerangaben) Holzkeile entfernen und Dehnungsfugen entsprechend abdecken (Sockelleisten, Übergangsschienen, ...).
10. Unterhaltspflege und Reinigung
Die laufende Trockenreinigung geschieht mit einem Haarbesen, Mopp oder Staubsauger. Grober Schmutz und Sand wirken wie Schleifpapier und sind daher sofort von den Oberflächen zu entfernen. Eine Feuchtreinigung sollte nur durchgeführt werden, wenn der Boden wirklich verschmutzt ist. Hierzu empfehlen wir als Reinigungsmittel Nacasa 4010. Hiervon eine Verschlusskappe auf 5l lauwarmes Wasser geben und nebelfeucht wischen. Bei starker Verschmutzung Nacasa pur auf einen Lappen oder Schwamm geben und die Schmutzstellen extra behandeln.
Keine aggressiven Haushaltsreiniger verwenden. Zu feuchtes Wischen kann die Parkett-, Öl- und Wachsoberflächen beschädigen. Microfaser-Wischgeräte und Dampfreiniger nicht für die Parkettböden verwenden.
Die regelmäßige Unterhaltspflege wird mit der Wachs-Wischpflege Naplana 2085 durchgeführt.
Hierzu gibt man 1 Verschlusskappe auf 5l lauwarmes, sauberes Wasser. Nach dem gleichmäßigen Auftrag trocknet es zu einem selbstglänzenden Wachs-Schutzfilm aus. Vor jeder Wachs-Wischpflege muss der Boden feucht gereinigt werden.
Bei stark strapazierten Fußböden kann Naplana auch pur (dünn und gleichmäßig) aufgetragen werden.
Die Häufigkeit der Wachs-Wischpflege beträgt bei mäßig beanspruchten Böden im privaten Bereich wie Schlafzimmer etc. alle 1-2 Monate, bei mittelstark beanspruchten Böden wie Wohnzimmer,
Küche, Kinderzimmer, Flure etc. alle 1-2 Wochen und bei stark beanspruchten Böden wie in Schulen, Kindergärten, Ladengeschäfte etc. 1-2-mal wöchentlich.
11. Erst-Einpflege
Die Einpflege muss nach der Verlegung des Bodens, nach der Trockenheit des Klebens, mit der Wachs-Wischpflege Naplana 2085 erfolgen. Dieses wird pur auf einem Lappen oder mit einer Teller- Poliermaschine aufgetragen. Hierdurch wird die Aufnahme von Wischwasser über die Kanten des Parketts wesentlich vermindert. Die Häufigkeit der weiteren Pflege richtet sich im Wesentlichen nach der Beanspruchung und nach dem Grad der Verschmutzung.